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Neunteilige Fotoserie von Hanna Haböck

Die Fotoserie zeigt Momentaufnahmen aus neun Metropolen westlicher Wohlstandsgesellschaften. In Straßenszenen, die kaum Rückschlüsse auf die Stadt erlauben, der sie entstammen, schwebt jeweils eine große Seifenblase. Einzelne Passanten werfen melancholische oder ernste Blicke auf sie, die meisten schenken ihr aber keine Aufmerksamkeit. Die fragilen, polymorphen Gebilde eröffnen vor diesem Setting einen weiten Spielraum für Assoziationen und Metaphern.

Die Stadt als Symbol für die gewachsene Kultur des Menschen, als greifbares Zeichen ihres sozialen Wesens mit allen seinen positiven und negativen Konsequenzen, trifft mit der »Bubble« auf ein ambivalentes Verweisfeld. Einerseits passen Attribute wie verträumt, märchenhaft und voller Leichtigkeit, andererseits liegen Zuschreibungen wie Vergänglichkeit und Illusion nahe. Die Luftblasen existierten nur für wenige Augenblicke, um auf den Bildern eingefroren zu werden. Bei ihrer Aufnahme waren sie flüchtig, auf den Bildern sind sie aber, unhinterfragt von ihrer Umgebung, einfach da. Das Spannungsfeld dieser Gegensätze sabotiert den vordergründigen Glanz und lässt bei längerer Betrachtung ein Gefühl von Unbehagen und Unheimlichkeit aufsteigen.

Der Begriff der »Bubble« hat zuletzt in ökonomischen Zusammenhängen Konjunktur erfahren. Finanz- und Immobilienblasen bezeichnen eine Form des Wirtschaftens, welche die Realität aus den Augen verloren hat und – nach ihrem Platzen – den Wohlstand ganzer Gesellschaften in Frage stellen. Indem die Künstlerin die Metaphern von sozialer Organisation und Illusion kombiniert, wird auch dieser Konnex in dem Bildzyklus auf ganz elementarer Ebene widergespiegelt.

Die Aufnahmen stammen aus London, Madrid, Kopenhagen, Paris, Rom, Berlin, Wien, Prag und New York.

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